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Unsere besonderen Kinder
Unsere besondere Schule
Unterstufe: Klassen 1 bis 4
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Unterstufe: die Klassen 1 bis 4

In den ersten beiden Schuljahren lernen die Kinder an unserer Schule auf sehr spielerische und gemütvolle Weise. Sie tauchen ein in die Welt der Märchen und Geschichten, der Tag ist von Liedern, Fingerspielen und kleinen Ritualen durchzogen. Staunend lernen sie durch Bilder und Geschichten die ersten Formen und Buchstaben kennen und erfahren sie sinnlich durch große Bewegungen, indem sie sie auf dem Fußboden ablaufen, groß an der Tafel malen und schließlich mit Bienenwachsblöckchen ins Heft malen.

Das Bienenwachs dient als Knetwachs auch zum plastischen „Begreifen“ der verschiedenen Formen. Niemals wird geknetet oder gemalt, ohne dass die betreffende Geschichte dazu im Raum schwebt. Die Kinder wollen die später abstrakten Zeichen wie Buchstaben und Zahlen zunächst durch ihr Gefühl in sich aufnehmen, nicht durch den Verstand. Niemals fragt der Lehrer in den ersten Jahren das Kind abstrakt nach, ob es sich etwas schon gemerkt hat. Es macht den Kindern Freude, z.B. die „Flatterfahne“ (das F) im Alltag wieder zu entdecken. Der Lehrer vermeidet jeglichen Druck und geht – aufgrund vielfältiger Erfahrung – davon aus, dass das Lesenkönnen (bei den Kindern, die von ihren Beeinträchtigungen her überhaupt dazu in der Lage sind!) in der vierten, fünften oder sechsten Klasse „wie ein reifer Apfel vom Baum fällt“. Denn was das Kind wirklich lernen und im späteren Leben gebrauchen können soll, muss es durch sich durch die geheime Arbeit seiner eigensten Seelenkräfte erwerben. Erst recht in der Mathematik zeigt sich dies: Äußeres Antrainieren oder Eintrichtern kann niemals die wirkliche Einsicht fördern; und nur in dieser liegt das Fundament für weitere Lernfortschritte in Mittel- und Oberstufe.

In der Unterstufe ist der Stundenplan noch sehr entspannt und frei; ausgedehnte Spielphasen, Spaziergänge und Naturerfahrung im an die Schule grenzenden Wald mit seinen Bachläufen gehören dazu.

Mittags nach dem Essen und Zähneputzen gibt es in den ersten beiden Klassen Ruhephasen. Manche Kinder schlafen auf ihren Betten tatsächlich ein, andere beschäftigen sich still mit einem Bilderbuch oder Kuscheltier.

Die Themen des Hauptunterrichtes sind:

Selbstverständlich ist im folgenden zu beachten, dass die kognitiven Lernfortschritte der Kinder sehr stark von ihren individuellen Veranlagungen und Beeinträchtigungen abhängen. Trotzdem sind die Themen in der Regel für alle Kinder gleich und werden für die schwerer behinderten Kinder entsprechend angepasst (siehe auch Punkt 2.2).

  • Formenzeichnen: Erlernen und Üben elementarer Formen (angefangen von „Gerade und Krumme“) als Vorstufe des Schreibens und als „Grundausrüstung fürs Leben“, bis hin zu räumlich komplizierten Flechtformen im 4. Schuljahr
  • Schreiben und Lesen: Bildhaftes und tätiges Kennenlernen der großen und kleinen Buchstaben, mit den unterschiedlichen Qualitäten der Vokale und Konsonanten; Verwendung des Abschreibens oder Nachspurens kleinerer oder größerer Texte für alle Sachthemen und im Alltag.
  • Rechnen: Kennenlernen der Zahlen und ihrer Zeichen, elementare Rechenoperationen, Üben der Grundrechenarten je nach Fähigkeiten der Kinder. Auch das Bruchrechnen wird aus menschenkundlichen Gründen bereits in der 4. Klasse eingeführt.
  • Schöpfungsgeschichte: zur Vorbereitung der Altersstufe des „Rubikons“ (9 bis 10 Jahre), wo das Kind sich bewusster der Welt gegenüberstellt, dient die Erarbeitung der 7 Schöpfungstage nach dem Alten Testament.
  • Ackerbau, Hausbau, Handwerk: Diese Themen der 3. Klasse dienen ebenfalls der neuen Verbindung mit der Erde, die auf dieser Altersstufe möglich wird. Alle drei Epochen verbinden Betrachtungen mit praktischen eigenem Tun, z.B. der Bestellung eines eigenen kleinen Ackers.
  • Sprachlehre: Nach dem Rubikon, in der 4. Klasse, kann das Kind sich auch der selbstbenutzten Sprache betrachtend gegenüberstellen und ihren Bau untersuchen.
  • Heimatkunde: Ebenfalls wird auf dieser Altersstufe die räumliche Umgebung erforscht, in Form der Himmelskunde (Sonnen- und Mondlauf, Jahreszeiten, Himmelsrichtungen) und der eigentlichen Heimatkunde: die nähere Umgebung der Schule oder der Stadt wird in einer ersten Landkarte bzw. einem Modell plastiziert oder gezeichnet.
  • Menschen- und Tierkunde als Einstieg in die Naturkunde: in dieser besonderen Epoche in der 4. Klasse wird von der Betrachtung des Menschen ausgegangen, damit alle folgenden Tierkundeepochen sich darauf beziehen können.

Als Fächer kommen zum Hauptunterricht in dieser Zeit hinzu:

  • Eurythmie: in dieser Bewegungskunst lernen die Kinder die Laute (Buchstaben) nochmals von einer anderen Seite her kennen und machen elementare Erfahrungen mit der Bewegung im Raum, mit Rhythmus und Geste.
  • Religion: der freie christliche Religionsunterricht (siehe Abschnitt „Unsere besondere Schule“) beginnt im Laufe der ersten oder zweiten Klasse.
  • Handarbeit: elementare Erfahrung in der Verarbeitung von Wolle (Waschen, Kardieren, Filzen, Spinnen, Häkeln und Stricken) führen zur Förderung der Feinmotorik und fördern damit auch die differenzierte Gehirnentwicklung.
  • Spielturnen: Kreis- und Reigenspiele zur Förderung der Motorik
  • Malen mit Wasserfarben: Es dient der tiefen seelischen Erfahrung von Farbqualitäten und hat geradezu therapeutische Wirkung.
  • Englisch: Es wird von der 1. bis zur 12. Klasse teils als separater Fachunterricht gegeben, teilweise aber auch vom Klassenlehrer als Fachstunde oder als Englisch-Sequenz im Hauptunterricht oder anderen Phasen des Tageslaufs.



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